Die Nachtabsenkung der Heizung ist eine Energiesparmaßnahme, bei der die Heiztemperatur nachts oder in anderen Zeitfenstern, in denen Räume weniger genutzt werden, automatisch abgesenkt wird. Viele Hausbesitzer fragen sich, ob die Nachtabsenkung wirklich sinnvoll ist, wie viel Energie sich damit sparen lässt und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind.
Heute erfahren Sie, wann die Nachtabsenkung empfehlenswert ist, welche Systeme Sie benötigen und wie sie funktioniert.
Was ist die Nachtabsenkung?
Unter Nachtabsenkung versteht man die automatische Absenkung der Raumtemperatur für einen festgelegten Zeitraum, meist nachts, wenn die Räume seltener genutzt werden. Dies geschieht durch die Reduktion der Vorlauftemperatur der Heizung oder eine Einstellung am Heizkessel, die das Heizungssystem auf eine niedrigere Temperatur herunterregelt. Das Ziel ist es, Energie zu sparen, ohne den Wohnkomfort zu beeinträchtigen.
Ab wann ist die Nachtabsenkung sinnvoll?
Die Nachtabsenkung ist vor allem dann sinnvoll, wenn:
- Ein längerer Zeitraum ohne Raumnutzung besteht, zum Beispiel nachts oder wenn Sie tagsüber außer Haus sind.
- Die Isolierung des Gebäudes gut ist: Bei gut isolierten Häusern mit einer hohen Wärmespeicherkapazität bleibt die Restwärme länger erhalten, sodass die Räume auch bei Absenkung der Heizung nicht vollständig auskühlen.
- Sie Energiekosten sparen möchten: Durch die Absenkung der Temperatur kann der Energieverbrauch reduziert werden, insbesondere bei älteren Heizsystemen.
Wann ist die Nachtabsenkung weniger empfehlenswert?
In bestimmten Fällen kann die Nachtabsenkung weniger effektiv sein:
- Schlecht isolierte Gebäude: In Gebäuden mit schlechter Dämmung geht die Wärme schnell verloren, und die Heizung muss morgens intensiv nachheizen, was den Energieeinsparungseffekt verringert.
- Fußbodenheizung: Bei Fußbodenheizungen ist die Nachtabsenkung oft nicht sinnvoll, da diese Systeme träge reagieren und lange brauchen, um sich wieder aufzuheizen.
- Sehr kalte Nächte: Wenn die Außentemperaturen stark sinken, ist eine zu starke Absenkung möglicherweise kontraproduktiv, da das System morgens viel Energie benötigt, um die Raumtemperatur wieder zu erhöhen.
Wie viel Energie kann man durch die Nachtabsenkung sparen?
Durch die Nachtabsenkung können 5 bis 15 % Heizenergie eingespart werden, abhängig von der Dämmung des Hauses, der Art des Heizsystems und der Außentemperatur. Pro Grad, um das die Temperatur abgesenkt wird, lässt sich in der Regel ca. 6 % Heizenergie einsparen. Die exakte Ersparnis variiert jedoch je nach individueller Gebäudesituation.
Was braucht man für die Nachtabsenkung?
Um die Nachtabsenkung zu nutzen, sind folgende Systeme und Einstellungen hilfreich:
- Heizungsregelung mit Zeitschaltuhr Viele moderne Heizungsanlagen verfügen bereits über eine Zeitschaltuhr, mit der sich die Heizzeiten flexibel einstellen lassen. Sie können hier Zeiträume für die Nachtabsenkung und die normale Heizphase festlegen.
- Thermostatventile mit programmierbaren Einstellungen Elektronische Thermostatventile lassen sich oft direkt an den Heizkörpern installieren und programmieren. Sie regeln die Temperatur nach Ihren Vorgaben und passen sich an verschiedene Tageszeiten an.
- Außentemperaturfühler Ein Außentemperaturfühler kann die Heizung je nach Wetterlage und Außentemperatur steuern und die Nachtabsenkung automatisch an die äußeren Bedingungen anpassen. So wird verhindert, dass das System bei extrem kalten Temperaturen zu stark absenkt und am Morgen hohe Energie aufwenden muss.
- Moderne Heizungssteuerung Moderne Steuerungen, oft als „intelligente Heizungssteuerungen“ bezeichnet, bieten die Möglichkeit, die Nachtabsenkung und andere Heizprogramme automatisiert und präzise zu steuern. Diese Systeme ermöglichen die optimale Nutzung der Nachtabsenkung und sparen langfristig Heizkosten.
Tipps für die richtige Einstellung der Nachtabsenkung
- Die optimale Temperatur festlegen: Die Absenkung sollte nicht zu stark sein, um ein komplettes Auskühlen der Räume zu vermeiden. Eine Reduktion auf etwa 16-18 °C ist oft ausreichend, um Energie zu sparen und dennoch eine angenehme Raumtemperatur am Morgen sicherzustellen.
- Heizzeiten passend einstellen: Die Heizung sollte in der Regel etwa eine Stunde vor dem Aufstehen wieder auf die normale Temperatur hochfahren, sodass die Räume beim Aufstehen angenehm warm sind.
- Individuelle Räume anpassen: Schlafräume benötigen oft keine hohe Temperatur. Hier kann die Nachtabsenkung stärker sein, während sie in häufig genutzten Räumen wie dem Wohnzimmer moderater ausfallen kann.
Fazit: Nachtabsenkung sinnvoll nutzen
Die Nachtabsenkung kann eine effektive Methode sein, um Heizkosten zu senken und Energie zu sparen. Sie ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Gebäudedämmung ausreichend ist und das Heizsystem über eine geeignete Steuerung verfügt. Bei modernen Heizsystemen, insbesondere in gut isolierten Häusern, kann die Nachtabsenkung einen spürbaren Unterschied machen. Wichtig ist, die Einstellungen an die individuellen Bedürfnisse und die jeweilige Gebäudesituation anzupassen.
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