Ein altersgerechtes Badezimmer sorgt für mehr Sicherheit, Komfort und Selbstständigkeit im Alltag. Für viele Menschen wird das Badezimmer im Alter jedoch zu einem Bereich, der einige Herausforderungen birgt – insbesondere durch rutschige Fliesen, hohe Wannen und schwer erreichbare Armaturen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Umbaumaßnahmen sinnvoll sind, welche Förderungen es gibt und worauf Sie achten sollten, um ein Badezimmer zu sanieren und für die Zukunft vorzubereiten.
Warum ein altersgerechtes Badezimmer?
Ein altersgerechter Umbau hilft nicht nur Senioren, sondern bietet auch Familien und Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine höhere Sicherheit und Bequemlichkeit. Rutschige Böden, hohe Einstiegshöhen bei Wannen oder schwer erreichbare Ablagen können das Risiko von Unfällen erhöhen. Ein barrierefreies Badezimmer bietet hingegen Sicherheit und Selbstständigkeit, sodass alle Generationen sich wohlfühlen.
1. Duschen statt Baden: Die barrierefreie Dusche
Eine bodengleiche Dusche ist eine der wichtigsten Maßnahmen für ein altersgerechtes Badezimmer:
- Bodengleiche Dusche: Der ebenerdige Zugang ohne Schwelle erleichtert das Betreten der Dusche und verringert das Risiko von Stolperunfällen.
- Duschsitz und Haltegriffe: Ein klappbarer Duschsitz und Haltegriffe bieten Sicherheit und Komfort beim Duschen. Besonders nützlich sind rutschfeste Griffe und Sitze, die speziell für feuchte Umgebungen geeignet sind.
- Rutschfester Bodenbelag: Speziell rutschhemmende Fliesen oder Bodenbeläge bieten zusätzliche Sicherheit und verhindern das Ausrutschen.
2. Komfortable, erhöhte Toilette
Eine erhöhte Toilette erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen – ein Vorteil für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Auch ein stabiler Haltegriff neben der Toilette sorgt für zusätzliche Sicherheit.
- Erhöhte Sitzhöhe: Eine Sitzhöhe von 46-48 cm ist meist ideal und entlastet die Gelenke beim Hinsetzen und Aufstehen.
- Toilettensitzerhöhung: Alternativ zur komplett neuen Toilette kann auch eine Toilettensitzerhöhung installiert werden, die unkompliziert angebracht werden kann.
- Stützgriffe: Stabil angebrachte Haltegriffe neben der Toilette bieten zusätzliche Sicherheit und helfen beim Aufstehen.
3. Waschbecken und Armaturen leicht erreichbar gestalten
Für Menschen im Rollstuhl oder mit eingeschränkter Mobilität ist ein unterfahrbares Waschbecken optimal. Auch höhenverstellbare Waschbecken können eine gute Option sein, wenn mehrere Generationen das Bad nutzen.
- Unterfahrbares Waschbecken: Ein Waschbecken ohne Unterschrank und in geeigneter Höhe ermöglicht das Sitzen oder das Unterfahren mit einem Rollstuhl.
- Einhandmischer und Thermostatarmaturen: Einhand-Armaturen sind einfacher zu bedienen als herkömmliche Armaturen. Thermostatarmaturen sorgen dafür, dass die Wassertemperatur konstant bleibt und Verbrennungen vermieden werden.
- Spiegelschrank in Greifhöhe: Ein heruntergezogener Spiegelschrank oder ein verstellbarer Spiegel sorgen dafür, dass Pflegeprodukte leicht erreichbar sind.
4. Rutschfeste Bodenbeläge und sicherer Stauraum
Die Wahl eines sicheren Bodenbelags ist essenziell. Rutschhemmende Fliesen oder Beläge verringern die Unfallgefahr erheblich.
- Rutschfeste Fliesen: Rutschfeste Fliesen (mindestens Rutschsicherheitsklasse R10) sind für ein sicheres Badezimmer besonders wichtig, da sie die Sturzgefahr in der Dusche und im gesamten Bad reduzieren.
- Sicherer Stauraum: Schränke und Regale sollten so gestaltet sein, dass häufig genutzte Produkte in bequemer Greifhöhe liegen und keine gefährlichen Bewegungen erforderlich sind.
5. Beleuchtung und Orientierungshilfen
Eine gute Beleuchtung erleichtert die Orientierung im Badezimmer und kann zusätzlich zur Sicherheit beitragen:
- Beleuchtung mit Bewegungsmelder: Eine automatische Beleuchtung hilft dabei, das Badezimmer sicher zu betreten und verringert das Stolperrisiko.
- Blendfreies Licht: Blendfreie Lampen sorgen für eine angenehme Helligkeit, ohne die Augen zu belasten.
- Orientierungshilfen: Farbliche Kontraste und markierte Schalter machen das Bad leichter nutzbar, auch bei eingeschränktem Sehvermögen.
Förderung und Zuschüsse für altersgerechten Umbau
Für den altersgerechten Umbau eines Badezimmers gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die Hausbesitzer und Mieter nutzen können:
- KfW-Förderungen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Programme wie „Altersgerecht Umbauen“ (Zuschuss 455-B) an, die speziell für barrierefreie Umbauten konzipiert sind.
- Pflegekasse: Bei anerkannter Pflegebedürftigkeit können auch Zuschüsse von bis zu 4.000 Euro pro Person für den barrierefreien Umbau gewährt werden.
- Regionale Förderungen: In vielen Bundesländern oder Kommunen gibt es weitere Förderprogramme für altersgerechtes Wohnen. Erkundigen Sie sich bei den lokalen Behörden.
Fazit: Altersgerecht und sicher wohnen
Ein altersgerechter Badezimmerumbau bietet Komfort und Sicherheit für Menschen jeden Alters. Die Umgestaltung lässt sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen und macht das Bad nicht nur funktional, sondern auch zukunftssicher. Bodengleiche Duschen, Haltegriffe, rutschfeste Böden und einfach bedienbare Armaturen erleichtern den Alltag und ermöglichen ein sicheres, selbstständiges Wohnen im eigenen Zuhause.
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